Schon zum Empfang bei Kaffee und Geburtstagstorte kamen die 25 Teilnehmenden gleich ins Gespräch. An die Pionierzeit erinnerte der Komponist und Begründer des Bundeswettbewerbs Martin Christoph Redel, der anekdotenreich die Gründung des Bundeswettbewerbs 1986 schilderte, wie aus seinen schon seit 10 Jahren zuvor gemeinsam mit Theo Brandmüller abgehaltenen „Kompositionswerkstätten Schloss Weikersheim“ der Bundeswettbewerb hervorging. Auch heute noch stehen diese „Treffen junger Komponierender“ – wie der Wettbewerb auch vorübergehend einmal hieß – im Zentrum. Redel würdigte auch seine Nachfolger in der Künstlerischen Leitung – Philipp Vandré und aktuell Gordon Kampe – und dankte den Projektbetreuenden bei der JMD: Kurt Menzel, Bärbel Büchner, Barbara Kampa, Kathrin Kohlschreiber, Kamala Börngen und aktuell Anja Knab,
"Es gibt kein Künstchen"
Gordon Kampe titelte seine Keynote „Es gibt kein Künstchen“ mit einem Gedanken (von Helmut Schmidinger), der ihm persönlich Schwung und Selbstvertrauen als Komponist und Pädagoge verleihe: Kunst könne man nicht verniedlichen, erst wenn jemand „absichtsvoll die Realitäten der Welt zum Schweben bringe, dann ist das Kunst“. Komponieren sei eine Frage, die ihm bei den Stücken der Jugendlichen in Form von Brüchen anspringt, und kein Stil – viel ehrlicher als eine „Neue Musik-Standardpartitur“. Die Abendstunde der Kompositionswerkstatt gab dann einen Eindruck von der kompositorischen Welt und von den darin suchenden Fragen der Preisträger*innen – etwa wie wichtig oder auch wie witzig ein Titel für eine Komposition sei oder sein sollte.
Der Samstag war dem fachlichen Austausch gewidmet: Nach Impulsreferaten tauschte man sich in verschiedenen Kleingruppensettings darüber aus und diskutierte weiterführende Fragen. Sehr unterschiedliche Praxisberichte gaben Stoff für mehr als diesen Tag.