geboren am 30. Januar 1947 als Sohn des Flötisten Kurt Redel und der Pianistin Erika Redel-Seidler in Detmold. Studium an der Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold (heute „Hochschule für Musik“) Schlagzeug, Komposition (Rudolf Kelterborn, Giselher Klebe Johannes Driessler). Anschließend bei Isang Yun in Hannover.
1971 wurde er Dozent für Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik Detmold, 1979 Berufung zum Professor für Komposition. Von 1993 bis 2001 leitete er die Detmolder Hochschule als Rektor.
1974 bis 1984 Leitung des "Ensemble Kontraste" zur Pflege zeitgenössischer Musik. Von 1974 bis 2015 leitete er die von der Jeunesses Musicales Deutschland durchgeführten Kurse und Wettbewerbe "Jugend komponiert" und bis 2015 den „Bundeswettbewerb Jugend komponiert“ auf Schloß Weikersheim. Von 1992 bis 2004 war Redel Bundesvorsitzender der Jeunesses Musicales Deutschlands, die ihn anschließend zu ihrem Ehrenpräsidenten ernannte.
Für seine Werke wurde der Komponist vielfach ausgezeichnet.
Jury | Dozenten*innen 2022
Künstlerische Leitung
Philipp Vandré
Jury
Irini Amargianaki | Henrik Ajax | Philipp Vandré
Kompositionswerkstatt der Bundespreisträger*innen
Irini Amargianaki | Eres Holz | Philipp Vandré
Gastdozent
Prof. Martin Christoph Redel
Kompositionswerkstatt der Förderpreisträger*innen
Farzia Fallah | Henrik Ajax | Philipp Vandré
Prof. Martin Christoph Redel
Henrik Ajax
studierte Klavier, Kompositon und Musiktheorie in Paris, Würzburg und München. Als Pianist gab er in Deutschland, Schweden und Frankreich zahlreiche Konzerte. Zudem war er in Paris für die Improvisation bei Stummfilmen zuständig und arbeitete mit mehreren Jazz- und Rockbands in Europa und in den USA. Als Komponist erhielt Henrik Ajax mehrere Stipendien, u.a. das Künstlerstipendium von "L'Institut Suédois de Paris" (2003), das Kompositionsstipendium von STIM (Internationales Musikbüro schwedischer Komponisten) (2007), das Kompositionsstipendium der Thüringer Landesmusikakademie (2013), das Musikstipendium der Stadt München (2017) und den Bayerischen Kunstförderpreis (2018). Als Stipendiat genoss er Aufenthalte an der Cité des Arts in Paris und in der Thüringer Landesmusikakademie. Er arbeitet regelmäßg mit namhaften Ensembles und Orchestern. In den letzten Jahren wurden seine Werke weltweit aufgeführt. Henrik Ajax lebt und arbeitet in München, wo er, neben seiner freiberuflichen Tätigkeit als Komponist, Musiktheorie und Instrumentation an der Hochschule für Musik und Theater unterrichtet.
www.henrik-ajax.net
Irini Amargianaki
Als Tochter des Musikwissenschaftlers Georgios Amargianakis (Professor für Ethnomusikologie in den Bereichen griechische Volksmusik und Byzantinische Musik), begann ihre musikalische Ausbildung mit Akkordeon und Musiktheorie. Sie studierte später Kontrapunkt, Fuga und Komposition am Konservatorium in Athen bei I. Terzakis. Neben Musik absolvierte sie bis 2005 an der Universität in Athen ihr Diplom in Theaterwissenschaften. 2005 bis 2010 setzte sie ihr Kompositionsstudium an der Universität der Künste Berlin bei Walter Zimmermann fort. Anschließend studierte sie als Meisterschülerin bei Kirsten Reese und Walter Zimmermann bis 2012 weiter an der UdK Berlin. Im Rahmen der zweijährigen Lehrzeit konnte sie sich intensiv mit elektronischer Musik bzw. Klanginstallation und visuellen Medien wie Video und Schattentheater beschäftigen. Von 2005 bis 2012 lernte sie die arabische Kurzhalslaute (Oud) bei dem syrischen Meister Farhan Sabbagh. Dadurch konnte sie die eigenen musikalischen Wurzeln sowie die außereuropäische traditionelle Volksmusik, als auch die Entwicklung der Mikrotonalität in den griechischen und arabischen Tonsystemen erforschen. 2006-2016 leitete sie musikalische Workshops in verschiedenen Schulprojekten in Berlin. Im April 2020 erhielt sie den Auftrag von Maestro Daniel Barenboim ein neues Werk für den Pierre Boulez Saal zu komponieren für das online Konzert: A Festival of New Music. 2020 erhielt sie das Arbeitsstipendium von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Bereich Ernste Musik und Klangkunst.
www.irini-amargianaki.com
Farzia Fallah
Die 1980 in Teheran geborene und dort in einer von Literatur geprägten Umgebung aufgewachsene Komponistin wohnt seit 2007 in Deutschland. Nach einem abgeschlossenen Studium in Electronics and Signal Processing und neben dem von ihr enthusiastisch verfolgten Klavierunterricht bei Farimah Ghavam-Sadri in Teheran widmete sie sich dem Komponieren und hat dies bei Alireza Mashayekhi in Teheran, bei Younghi Pagh-Paan und Jörg Birkenkötter in Bremen und bei Johannes Schöllhorn in Köln und Freiburg studiert. Das Spektrum ihrer Arbeit reicht von Solowerken über Kammermusik und Stücke für Ensemble und Orchester bis zu szenischen Werken. Ihr künstlerischer Weg wurde bereits durch verschiedene Preise und Stipendien gefördert. 2021 arbeitet sie mit einem dreimonatigen Stipendium des Deutschen Studienzentrums in Venedig. 2020 bekam sie den Carl-von-Ossietzky Kompositionspreis. 2019 entstand auf ihre Initiative das Projekt Mind the gap - Musik für Horn und Viola. Sie ist Mitglied von Kollektiv3:6Koeln.
www.farziafallah.com
Eres Holz
ist ein israelisch-deutscher Komponist. Er wurde 1977 nahe Tel Aviv geboren. Von 1998 bis 2002 absolvierte er ein BA-Studium in Komposition bei Ruben Seroussi an der Tel Aviv Universität. 2004 bis 2012 folgte ein Diplom- und MA-Studium in Komposition bei Hanspeter Kyburz sowie Computer-Musik bei Wolfgang Heiniger an der HfM Hanns Eisler Berlin. Holz ist in der Lehre tätig und wiederholt in musikpädagogischen Zusammenhängen. Seit 2008 wirkt er als Dozent im Fach Algorithmische Komposition an der HfM Hanns Eisler Berlin. Holz erhält regelmäßig Stipendien, Aufträge und Preise. 2017 war er Composer in Residence des Deutschlandfunks in Köln. 2012 erhielt er das Aufenthaltsstipendium an der Cité Internationale des Arts in Paris. 2012 wurde er für den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Nachwuchsförderung nominiert. Seine Werke werden bei Podien und Festivals von namhaften Interpreten aufgeführt. U. a. bei Ultraschall, Ars Nova, Impuls Festival Graz und Forum neuer Musik. Auf ARD und Deutschlandfunk, SWR, Radio Bremen, Hessischer Rundfunk sowie auf Bayerischer Rundfunk liefen ausführliche Porträtsendungen. Holz wirkt in Gremien u. a. im Senat von Berlin zur Förderung von Arbeitsstipendien. Er lebt und arbeitet in Berlin.
www.eresholz.de
Philipp Vandré
Künstlerischer Leiter des Bundeswettbewerb Jugend komponiert. Er war von 2010 – 2019 Präsidiumsmitglieder der JMD, vertrat diese 10 Jahre im Ethno Committee der JM International und koordinierte die nationalen Aktivitäten der JMD im Rahmen des weltweiten Programms "Ethno". Vandré leitete die Symposien der JMD zur Kompositionspädagogik 2010 (mit Benjamin Lang) und 2015 sowie die "Weikersheimer Gespräche zur Kompositionspädagogik" 2011/12 (mit Matthias Schlothfeldt) und zählt zum Kernteam von KOMPÄD (2015-17). Er studierte bei Sergiu Celibidache, Raymund Havenith, Leonard Hokanson und Rolf Riehm, arbeitete u.a. mit Peter Eötvös, Hans Otte, Matthias Pinscher, Steve Reich, dem Ensemble Modern, Ensemble Ascolta, RSO Frankfurt und dem Orchester des Nationaltheaters Mannheim zusammen. Seine CD-Veröffentlichungen erlangten international hohe Anerkennung, die Einspielung der Sonatas and Interludes von John Cage gilt als Referenzaufnahme, Martin Scorsese wählte Aufnahmen von ihm für seinen Film "Shutter Island". Philipp Vandré schrieb Musik für Kammerensembles, Hörspiel und Theater sowie Neubearbeitungen von Opern des 19. und 20. Jahrhunderts. Er lehrte an der Folkwang Universität der Künste Essen u.a. Didaktik der Musiktheorie (2013-2016) und unterrichtet an der Stuttgarter Musikschule Musiktheorie und Komposition. Publikationen wie eine Reihe zur Musiklehre in "Musik & Bildung“ (2011-14), Komponieren mit Schülern (2011) oder die Mitarbeit am Lehrplan Musiktheorie und Komposition des VdM (2016) ergänzen seine vielfältigen Tätigkeiten.
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